Zum Tod von Carl Herzog von Württemberg (1936 - 2022)
Das Haus Württemberg trauert um Carl Herzog von Württemberg, der am Dienstag, 7. Juni 2022, in den frühen Morgenstunden im 86. Lebensjahr in Ravensburg verstorben ist.
Geboren wurde er am 1. August 1936 in Friedrichshafen.
Er war Sohn von Herzog Philipp von Württemberg und Herzogin Rosa, geborene Erzherzogin von Österreich. Nach dem Abitur in Riedlingen studierte er Jura an der Eberhard Karls Universität Tübingen und trat 1959 in die Hofkammer des Hauses Württemberg, die private Vermögensverwaltung des Hauses, ein.
Im Juli 1960 vermählte er sich mit Prinzessin Diane von Frankreich, Tochter von Graf Henri von Paris. Das Paar hatte sechs Kinder Herzog Friedrich (1961-2018), Herzogin Mathilde, Fürstin von Waldburg-Zeil (*1962), Herzog Eberhard (*1963), Herzog Philipp (*1964), Herzog Michael (*1965) und Herzogin Eleonore Fleur, Gräfin Goëss (*1977).
Seit 1975 war er Chef des Hauses Württemberg.
Er hinterlässt seine Gemahlin, Diane Herzogin von Württemberg, fünf Kinder, 16 Enkelkinder und ein Urenkelkind. Auch hinterlässt er zwei Schwestern seiner einst sechs Geschwister.
Im Mai 2018 verunglückte sein ältester Sohn Herzog Friedrich, bei einem Verkehrsunfall tödlich.
Nachfolger als Chef des Hauses ist nun Enkelsohn Herzog Wilhelm (*1994).
Die Hofkammer in Friedrichshafen wird von der Direktion geleitet, dieser gehören Michael Herzog von Württemberg und Hofkammerpräsident Henrik M. Lingenhölin an. Büroleiter des persönlichen Büros in Schloss Altshausen ist Joachim Butz.
Herzog Carl verstarb nach lang erduldeter Krankheit dann doch überraschend nach einem einwöchigen Aufenthalt in der Oberschwabenklinik in Ravensburg im Kreis seiner Familie.
Mit dem Chef des Hauses Württemberg hat die Region Oberschwaben und das Land Baden-Württemberg eine prägende Persönlichkeit verloren.
Er zeichnete sich durch jahrzehntelanges Engagement in wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, sozialen und caritativen Bereichen aus. Er war Unternehmer, Unterstützer und Förderer.
Herzog Carl war ein gesuchter Ansprechpartner, vor allem war er eines: den Menschen zugewandt. Ein besonderes Anliegen war ihm bei der Ausübung seiner Tätigkeiten immer die Menschen, die hinter den Aufgaben und Projekten stehen. Traditionsbewusstsein und seine Verbundenheit zur Region und zum Land zeichneten ihn aus.
Seine zurückhaltende aber zugleich verbindliche Art brachten ihm großen Respekt bei vielen Menschen ein.
Seit 2006 war Carl Herzog von Württemberg Ehrenbürger seiner Wohnortgemeinde Altshausen und auch in Hinterstoder (Oberösterreich).
Für seine Verdienste um die Kirche erhielt er 2008 die Ehrendoktorwürde der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.
Für sein vielfältiges Engagement wurde Carl Herzog von Württemberg 1986 von Ministerpräsident Lothar Späth mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. 1997 verlieh Bundespräsident Roman Herzog ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, überreicht wurde es von Ministerpräsident Erwin Teufel. Im Jahr 2017 wurde Herzog Carl dann von Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Große Staufermedaille in Gold des Landes Baden-Württemberg verliehen.
Im Laufe seines Lebens füllte er zahlreiche Ehrenämter aus, unter anderen in den Bereichen:
- Soziales
- Bildung und Wissenschaft
- Kirche
- Heimatpflege, Kultur, Geschichte
- Sport